Anzeichen Hund zu früh von Mutter getrennt

Unsozialisierte Welpen werden zu ängstlichen Kläffern und Stress-Beißern. Grund: Die Welpen wurden zu früh von der Mutter getrennt. Wann ist der richtige Zeitpunkt fürs neue Zuhsuse?

Inhalt:

Oft heißt es, man könne Welpen im Alter von 8 Wochen besser auf den Menschen prägen als zu einem späteren Zeitpunkt. Das ist Quatsch. Eine Menge unerwünschtes oder problematisches Fehlverhalten rührt bei Hunden von der zu frühen Trennung von der Mutter her.

Im Alter von 8 Wochen beginnt die wichtige Sozialisierungsphase. Was hier versäumt wird, kann später oft nur schwer oder gar nicht gut gemacht werden.

Und machen wir uns nichts vor: Kein Mensch kann einen Welpen derart gut sozialisieren und erziehen wie es die Hundemutter hinkriegt.

Warum ein Welpe länger bei der Mutter bleiben soll

Bei der Sozialisierung durch die Hundemutter geht es nicht allein um die Vermittlung des Hunde-ABCs. Durchläuft ein Welpe diese Phase bei Mutter und Geschwistern, festigt dies das Selbstbewusstsein und bildet den Grundstein für die psychische Gesundheit. Denn die Mutter lehrt den Welpen jetzt das Leben. Die wichtigsten Erfahrungen und Grundlagen werden jetzt gelegt.

In dieser Phase lernen die Kleinen auch folgendes: Ein cooler Hund ist ein souveräner Hund – also kein Kläffer, kein Beißer, kein Stressbündel. Ein Mensch kann das dem Kleinen nur schwer beibringen.

Anzeichen Hund zu früh von Mutter getrennt
Nur gut sozialisierte Welpen werden zu souveränen, erwachsenen Hunden.
(Foto: © Martin Hahn – fotolia.de)

Welpen-Erziehung beginnt erst mit 8 Wochen

Erst ab einem Alter von etwa 8 Wochen ermahnt die Hundemutter ihre Kleinen bei Fehlverhalten und bringt sie zur Räson. Die Welpen lernen, Respekt vor älteren Rudelmitgliedern und damit später auch vor ihren Besitzern zu haben. Auch greift die Mutter jetzt ins Spiel der Welpen ein, wenn es zu wild wird. Die Kleinen lernen zum Beispiel auch, dass sie nicht einfach zubeißen dürfen. Beißhemmung ist nicht angeboren.

Natürlich sind Welpen im Alter von 8 Wochen einigermaßen entwöhnt, sie können selbst fressen und verhungern im neuen Zuhause ohne die Hündin nicht mehr. Sie werden zunehmend unabhängig, gehen selbst auf Entdeckungstour. Aber sie orientieren sich nach wie vor an ihrer Mutter und dem Rudel. Niemals würden sie freiwillig das Rudel verlassen.

Eine zu frühe Trennung vom Rudel und der gewohnten Umgebung ist für Welpen traumatisch. Das macht ihnen Angst und erschüttert ihr Urvertrauen.

Welpenabgabe: der richtige Zeitpunkt

Wenn du dir einen Welpen anschaffen willst, warte bitte, bis er mindestens 10 Wochen alt ist. Besser 12 Wochen. Damit ermöglichst du ihm ein Erwachsenenleben, in dem er klüger, ausgeglichener, selbstsicherer und weniger ängstlich durchs Leben gehen kann.

Im Alter von 12 Wochen lösen sich Welpen und Hundemutter ganz von selbst voneinander. Sie sind freundschaftlich verbunden, aber die Erziehung ist aus Sicht der Hundemutter abgeschlossen.

Klar, Welpen sind umso niedlicher, je jünger sie sind. Aber sie brauchen Orientierung und Sicherheit. Das kann nur das Rudel bieten. Wenn dir dein Hund am Herzen liegt, warte, bis er reif für die Trennung ist.

(Davon ausgenommen sind Hunde aus schlechter Haltung oder aus dem Tierschutz. Bei diesen Tieren ist manchmal die frühe Trennung das kleinere Übel.)

ENDE

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Hallo Frau Waßauer,



ganz ehrlich?? Mir rollen sich vor Entsetzen die Fußnägel hoch!!


Ein seriöser Züchter lässt seine Welpen nicht ab der 5.ten Woche ohne die Mama. Es ist seine Aufgabe dafür zu Sorgen, dass die Babys die Mama nicht in den Wahnsinn treiben, indem er der Hündin Ruhezeiten gönnt. Aber das bedeutet nicht, dass die Welpen ab der 5.ten Woche ganz ohne Mama sein sollen geschweige denn sein dürfen.



Das der Welpe im Moment schreit, ist nicht verwunderlich. Der Kleine versteht die Welt nicht mehr, erst ohne Mama und jetzt auch noch von den Geschwistern getrennt. Dazu kommt, dass die Welpen in der 8.ten Lebenswoche in der Fremdelungsphase sind, nicht umsonst raten seriöse Züchter dazu, die Welpen erst mit 10 Wochen bei den neuen Familien einziehen zu lassen :o(



Anstelle Ihrer Freundin würde ich mich schnellstmöglich mit einem Hundeverhaltenstherapeuten in der Nähe in Verbindung setzen, damit Sie Ratschläge bekommt, wie der Welpe diese Traumen verarbeiten kann. Ein Tierheilpraktiker kann da zusätzlich eine Unterstützung sein.


Des weiteren würde ich die Züchterin beim zuständigen Verein melden, damit wenigstens dieser informiert ist und da einen Riegel vorschieben kann.



Sollten Sie oder Ihre Bekannte noch weitere Fragen haben, oder Hilfe brauchen, melden Sie sich bitte



viele Grüße


Natascha

Cora ist eine bildhübsche seidenhaarige Spitzmischlingshündin. Durch einen Krankheitsfall in der Familie landete sie im Tierschutzheim Krems. Gekauft wurde Cora in einer Kremser Zoohandlung. Das allein wäre noch kein Malheur, denn kleinwüchsige Hunde finden in der Regel schneller ein neues Zuhause als ihre großgewachsenen Leidensgenossen. Trotzdem war es schwierig, einen passenden Besitzer für die zierliche Hundedame zu finden, denn Cora ist äußerst wesensschwach. Sie neigt zu hysterischem Gebell, übersteigertem Angstverhalten und schnappt in Streßsituationen auch zu. Sie tut das nicht aus böser Laune, sondern weil sie einfach schneller in eine Streßsituation gerät als andere Hunde. Für sie sind Situationen bedrohend, die andere ganz locker meistern. Sie hat große Probleme, ihre Umwelt zu bewältigen, und ist rasch überfordert. Gerät sie auf diese Weise unversehens in die Defensive, schnappt sie in Panik zu.

Tierärzte und Tierpsychologen warnenDas sind Verhaltensweisen, die laut Dr. Gasperl, Tierarzt in Wien, typisch sind für Hunde aus Zoohandlungen. "Die meisten Welpen werden viel zu früh, manchmal schon mit vier oder fünf Wochen, von der Mutterhündin getrennt und zu Händlern transportiert. Die viel zu frühe Trennung von Mutter und Wurfgeschwistern in einer wichtigen Zeit der Prägungsphase führt zu schweren Verhaltensstörungen. Unsauberkeit, Zerstörungswut, Ängstlichkeit oder ständiges Kläffen sind häufige Verhaltensweisen solcher Importhunde."

Auch Tierpsychologe Prof. Dr. Hermann Bubna-Littitz von der veterinärmedizinischen Universität Wien kritisiert den Verkauf von Hundebabies in Zoohandlungen und lehnt die Präsentation von Welpen in Verkaufslokalen strikt ab. "Die Welpen sitzen meist zu lange im Geschäft. Die Sozialisierungsphase, die auf die Prägungsphase folgt und zwischen der siebten und zehnten Lebenswoche stattfindet, wird dadurch verpaßt. Eine Sozialisierung der Welpen unterbleibt. Dazu kommt, daß die Käufer häufig nicht die entsprechenden Auskünfte über die Herkunft der Tiere erhalten. Stammt der Welpe aus einer sogenannten "Hundefabrik", hat er sicher kaum Kontakt zu Menschen gehabt. Solche Massenzuchtstätten sind häufig in abgelegenen Gehöften untergebracht, die Welpen werden aber in städtische Bereiche verkauft und kommen mit der plötzlichen Reizflut nicht zurecht."

Häufige Angstattacken
In seiner Praxis als Tiertherapeut stellt Prof. Bubna-Littitz bei Welpen aus Zoohandlungen in den meisten Fällen Angstsymptomatik fest. Der Experte dazu: "Die Therapie heißt dann Desensibilisieren, oft mit Hilfe von angstlösenden Mitteln. Die Medikation kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, je nach Ausmaß der Angstzustände des Tieres." Ein Fall für den Tierpsychologen ist auch Dino, ein siebenjähriger Spanielrüde, der aus der Kremser Zoohandlung Tier & Wir (die auch in Wien Filialen hat) an eine Familie mit Kindern verkauft wurde. Die Freude am neuen Familienmitglied währte nur kurze Zeit, denn schon bald zeigten sich erste Wesensveränderungen, die alle Beteiligten schon bald vor unlösbare Probleme stellte. Dino begann immer häufiger, scheinbar ohne provoziert worden zu sein, zuzuschnappen. Aus Sorge um die im Haushalt lebenden Kinder wurde im Tierschutzheim Krems um Aufnahme des damals einjährigen Rüden gebeten.

Cockerwut häufig bei Importhunden
Der Cocker mit dem unschuldigen Blick stellte seine Betreuer anfangs vor große Rätsel, denn Dino war der erste einer Reihe von Tierhandlungscockern, die in den nächsten Jahren nachfolgten. Das Phänomen "Cockerwut" war damals noch wenig diskutiert und in Fachzeitschriften kaum erwähnt. Auch heute gibt es darüber noch wenig Literatur. Fest steht, daß vor allem rote Cocker davon betroffen sind. Die Wesensveränderung zeigt sich meist zwischen dem ersten und dem dritten Lebensjahr und ist nicht in dem Sinne therapierbar, daß das unerwünschte Verhalten völlig abtrainiert werden kann. Es ist jedoch möglich, das Tier medikamentös zu behandeln und mit der Wesensveränderung besser umgehen zu lernen. Gemeinsam sind den betroffenen Cockern laut Tierpsychologen Dr. Roger Mugford erhöhte Angriffslust oder das Bewachen von verschiedensten Gegenständen wie Socken, Schuhen, Taschentüchern oder sogar Tischbeinen. Auf eine Annäherung zum Schlafplatz oder ein Unter-den-Tisch-Greifen kann eine Beißattacke folgen. Dr. Roger Mugford beobachtete auch, daß das Risiko, von einem solchen Hund gebissen zu werden, nach Einbruch der Dämmerung größer ist als tagsüber.

Krankheit nicht gleich erkennbar
Weil die Veranlagung aber meist nicht vor dem ersten oder zweiten Lebensjahr auftritt (meist sogar noch später), also im Welpenalter nicht ersichtlich ist, werden Tiere aus solchen Zuchten trotzdem verkauft. Seriöse Züchter schließen Tiere, bei denen solche Wesensmerkmale auftreten, normalerweise umgehend aus der Zucht aus. Tiervermehrer dagegen kümmern derlei Probleme wenig. Viele Cocker werden nach den ersten Attacken gegen ihre Besitzer eingeschläfert, der Rest landet in Tierheimen. Im Laufe der letzten Jahre hat das Tierschutzheim Krems etwa zwanzig Spaniel aufgenommen. Weit mehr als die Hälfte stammte aus ehemaligen Ostblockländern und wurde von heimischen Tierhändlern verkauft.

Dauergast im Tierheim
Dino lebt als Dauergast im Tierschutzheim Krems. Er fühlt sich dort wohl und hat Betreuer gefunden, die ihn täglich zu einem ausgiebigen Spaziergang abholen. Im Tierschutzheim hat Dino genug Freiraum und die erfahrenen Pfleger wissen richtig mit ihm umzugehen. Doch in einem Privathaushalt ist der mittlerweile siebenjährige Rüde kaum mehr unterzubringen. Christine Bruckmoser, Tiertherapeutin und Leiterin im Tierschutzheim Krems: "Tierheime sind leider Entsorgungsstationen, nur daß die abgegebenen ´Problemstoffe` Lebewesen sind. Tierhandlungen verdienen am Verkauf solcher Tiere, die weitere Verantwortung sollen dann die Tierheime übernehmen."

Rockys Odyssee
Der Fall des dreijährigen Yorkierüden Rocky war der Kronen Zeitung sogar eine Schlagzeile wert, denn der winzige Rüde wurde samt Impfpaß vor dem Tierschutzheim Krems angebunden und seinem Schicksal überlassen. Im Impfpaß befanden sich aber die Anschrift des (vermeintlichen) Hundebesitzers und der Stempel des Wiener Tierarztes Dr. S., von dessen Machenschaften und Verurteilung wegen Betruges WUFF bereits mehrfach berichtete (Dr. S. verkaufte Blankoimpfpässe an Zoohandlungen). Es kann deshalb mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, daß es sich bei Rocky um einen Zoohandlungshund handelt. Der letzte Impfstempel verwies allerdings an eine Tierärztin im Waldviertel, die vom Tierschutzheim Krems auch kontaktiert wurde, um Licht ins Dunkel von Rockys Vergangenheit zu bringen. Die Tierärztin beschrieb die Haltungsbedingungen des Yorkies bei dem ihr bekannten Vorbesitzer als eher ungünstig. Gegen den Hundehalter wurde Anzeige wegen Aussetzens seines Haustieres erstattet. Es stellte sich aber bei den darauffolgenden Vernehmungen heraus, daß Rocky weiterverschenkt worden war und auch die im Impfpaß eingetragenen Eigentümer nicht die ersten Besitzer des Hundes waren. Die Adresse der neuen Besitzer wußten sie allerdings nicht. Der dreijährige Yorkie hatte also bereits eine wahre Odyssee hinter sich.

SozialisationsdefizitDementsprechend verunsichert und völlig eingeschüchtert präsentierte sich der kleine Terrier seinen Betreuern. Er litt ganz offensichtlich an einem Sozialisationsdefizit und hatte große Probleme, sich neuen Situationen anzupassen. Erst langsam fasste er Vertrauen zu seinen ständigen Pflegern, begegnete jedem "Neukontakt" aber weiterhin mit Mißtrauen und Angst. Auch Rocky war laut Impfpaß viel zu früh von seiner Mutter und seinen Wurfgeschwistern getrennt und an Personen verkauft worden, die für eine Hundehaltung wohl kaum geeignet waren. Über Vermittlung durch das Tierschutzheim Krems hat Rocky jedoch nun ein liebevolles Zuhause bei verständnisvollen Menschen gefunden.

Auch die leichtfertige Weitergabe eines Hundebabies an jeden zahlenden Kunden ist ein Grund, warum sehr viele Importhunde in Tierheimen landen. Im Mittelpunkt eines Verkaufsgespräches in einem Zoogeschäft zählen marktwirtschaftliche Kriterien eben mehr als die Sorge, ob ein Interessent als Hundehalter überhaupt geeignet ist.

Rasse und Preis
Dazu kommt die unzureichende Ausbildung vieler Mitarbeiter im Tierhandel, die außer Rasse und Preis kaum mehr über das Tier zu sagen wissen. Denn obwohl der Umgang mit Lebewesen viel Verantwortung und Wissen erfordert, ist es für die Führung einer Tierhandlung nur erforderlich, zumindest einen ständigen Mitarbeiter mit Tierpflegerausbildung oder absolviertem mehrwöchigen Wochenendkursus zu beschäftigen. Bis vor einigen Jahren wurde nicht einmal das verlangt. Für Prof. Bubna-Littitz, der auch der Tierpflegerschule an der veterinärmedizinischen Universität Wien vorsteht, ist der vorgeschriebene Wochenendkurs nur reine Formsache und nicht ausreichend. "Dieser Kursus ist mit einer Tierpflegerausbildung, die drei Jahre dauert, oder einer Lehre zum Tierpfleger nicht zu vergleichen und nichts anderes als ein Schnellsiedeverfahren. Fundiertes Wissen kann so sicher nicht vermittelt werden."

In unserer nächsten Folge dieses WUFF-Schwerpunktthemas beschäftigen wir uns unter anderem mit der Gewährleistungspflicht im Zusammenhang mit Importhunden.

>>> MEINUNG

Der österreichische Kynologenverband (ÖKV) ist Österreichs größter Dachverband für Hundezuchtvereine. Im Folgenden eine Stellungnahme seines Präsidenten.

Welpenhandel in Zoofachgeschäften
Von Dr. Michael Kreiner, Präsident des ÖKV

In letzter Zeit mußte festgestellt werden, daß immer mehr Hundewelpen der verschiedensten Rassen aus Osteuropa importiert werden. Dies geschieht unseres Wissens nach oft illegal, die Welpen werden unter Umgehung der Einfuhr- und seuchenrechtlichen Bestimmungen über die Grenze geschmuggelt. Der weitere Verkauf erfolgt dann meist entweder über den Tierhandel oder den direkten "Straßenverkauf", z.B. auf Parkplätzen großer Einkaufszentren.Grundsätzlich begrüßt zwar der ÖKV den freien Wettbewerb auch im Bereich der Hundezucht, weil die in der internationalen Dachorganisation FCI organisierten Hobbyzüchter dadurch gefordert sind, nur gesunde, wesensfeste und qualitativ hochwertige Hunde zu züchten. Bei diesen "Ostimporten" geht es allerdings zu Lasten der Tiere nur um das schnelle Geldverdienen. Die Welpen werden viel zu früh, meist schon im Alter von 4-5 Wochen von der Mutter gertrennt und in Sammeltransporten nach Österreich gebracht, um dann u.a. in bestimmten Tierhandlungen zum Verkauf angeboten zu werden.Durch diese Praktiken kommt es zur Verbreitung gefürchteter Hundekrankheiten, wie etwa Staupe oder Parvovirose, weil ein aktiver Impfschutz in diesem Welpenalter noch nicht möglich ist. Sehen zwar die Welpen zum Zeitpunkt des Kaufes oftmals noch ganz gesund aus, weil sie gerade erst die Phase der Inkubationszeit durchmachen, so erkranken viele von ihnen dann beim neuen Besitzer schwer und sind meist auch durch sofort in Anspruch genommene tierärztliche Hilfe nicht mehr zu retten und verenden qualvoll. Auch die durch die Verkäufer übergebenen Impfpässe sind meist ungültig, täuschen Impfungen nur vor und können im Alter von Welpen unter 12 Wochen keinen aktiven Impfschutz garantieren.

Die frühe Trennung von der Mutter bedingt aber nicht nur unmittelbare gesundheitliche Schäden durch Erreger von Infektionskrankheiten, sondern auch schwere Beeinträchtigungen im Wesen dieser Hunde, da wichtige Sozialisierungs- und Prägephasen nicht artgerecht durchlebt werden können. Eine Vielzahl von verhaltensgestörten Hunden kommt dadurch zum Käufer, der meist seinen ersten Hund angeschafft hat und natürlich mit diesen Wesensabnormalitäten seines neuen Hausgenossen über kurz oder lang rettungslos überfordert ist. Auch die Zurschaustellung in Tierhandlungen fördert Verhaltensabnormalitäten und die schon erwähnten Infektionskrankheiten, da Welpen unterschiedlichster Herkunft und unterschiedlichsten Immunstatus zum Verkauf angeboten werden. Wir hoffen damit den Politikern Anregungen für entsprechende Gesetzesänderungen und den Käufern Tipps für die Anschaffung eines Hundewelpen geben zu können. Wir können und wollen zwar den kommerziellen Hundehandel nicht verhindern, es sollte sich aber dieser auf Vermittlungstätigkeiten beschränken. Dadurch könnten die aufgezeigten Probleme mit Infektionskrankheiten und nicht durchgeführte Sozialisierung der Welpen verringert und ein aktiver Beitrag zum Tier (Hunde-)schutz geleistet werden.